Prüfstände für die hydraulische Funktionsprüfung sind schlüsselfertige Maschinen und Anlagen zur 100-%-Kontrolle von montierten Hydraulik-Baugruppen und fertigen Produkten mit überwiegend hydraulischen Komponenten auf ihre Funktionsfähigkeit. Die Funktionsprüfung erfolgt über das Aufgeben von Druck, Druckverläufen und Durchflussmengen mit flüssigen Prüfmedien wie Wasser oder Öl. Als Antwortsignale werden die vom Prüfling erzeugten Druckverläufe, absoluten Drücke, Durchflussmengen, Temperaturen, Kraft-Weg- und Drehmoment-Drehwinkelverläufe erfasst, ausgewertet und mit Sollwerten verglichen. Häufig werden die Prüflinge auch auf Groblecks und Leckagen geprüft, eine Leckortung ist bei der hydraulischen Prüfung nicht möglich. Auch Justagen z. B. von Regelventilen sind möglich.
Hydraulik-Prüfstände umfassen die anwendungsspezifisch ausgewählte Messtechnik, hydraulische und mechanische Adaptionen, eine Medienversorgung, die Steuerung einschließlich der Software sowie den maschinentechnischen Aufbau mit Grundgestell und Handhabungen. Gegebenenfalls können elektrische Adaptionen dazukommen.

Funktionsprizip

Der Prüfling wird in einer Werkstückhalterung fixiert, hydraulisch adaptiert und gegebenenfalls abgedichtet sowie bei Bedarf auch elektrisch kontaktiert. Anschließend beginnt der vorprogrammierte Prüfablauf, bei dem der Prüfling mit Wasser oder Öl mit bestimmten Drücken oder Durchflussmengen beaufschlagt wird. Als Antwortsignale werden die vom Prüfling erzeugten Druckverläufe, absoluten Drücke, Durchflussmengen, Temperaturen, Kraft-Weg- und Drehmoment-Drehwinkelverläufe erfasst, ausgewertet und mit den Sollwerten verglichen. Geprüft werden z. B. Öffnungs- und Schließdrücke, Hohlraum-Volumina, Durchgang, Dichtheit, Durchflussmengen, Regelverhalten und Betätigungskräfte. 
Pumpen werden zur Prüfung mit Strom beaufschlagt und anschließend wird gemessen, ob in einer bestimmten Zeit ein definierter Druck erreicht oder eine ausreichende Medienmenge gefördert wird.

Einsatzbereich

Die Prüfstände dienen zur 100-%-Funktionsprüfung von endmontierten Baugruppen und Produkten mit vorwiegend hydraulischen Funktionen durch flüssige Prüfmedien. Hydraulik-Prüfstände werden in der Regel eingesetzt, wenn die Verwendung von flüssigen Prüfmedien technisch erforderlich ist, ansonsten kann eine Prüfung auch kostengünstiger mit gasförmigen Ersatzmedien erfolgen. Die Anlagen werden als halb- oder vollautomatischer Prüfstand oder als Prüfstation zur Anlagenintegration realisiert. Typische Prüflinge sind z. B. Pumpen, Kfz-Pumpen, Armaturen, hydraulische Ventile, Hydraulikzylinder sowie Öl- und Wasser-Filter. Anwender sind die Automobilzulieferindustrie, Hersteller von Filtern, Hydraulik, Armaturen und Pumpen.