Prüfanlagen für Elektrogeräte sind schlüsselfertige Maschinen und Anlagen zur 100-%-Kontrolle von endmontierten Elektrogeräten mit verbauten elektrischen Antrieben, Heizungs- und Kühlsystemen oder Lampen. Als Elektrogeräte werden hier insbesondere netzbetriebene Haushaltgeräte, Elektrowerkzeuge, Gartengeräte und Leuchten verstanden. Für diese Geräte sind unabhängig vom Umfang der Funktionsprüfungen Hochspannungs-Sicherheitsprüfungen vorgeschrieben.
Die elektromechanischen Funktionsprüfungen erfolgt durch das Aufgeben von Strom und Spannung als Eingangsgrößen. Bei angetriebenen Geräten werden im Leerlauf als Ausgangsverläufe z. B. Strom, Spannung, Widerstand, Leistung erfasst, bei Heiz- und Kochgeräten die Temperatur oder bei Lampen und Leuchten das abgegebene Licht. Weitere Aufgaben können z. B. fluidische Funktionsprüfungen, akustische Prüfungen oder Kontrollen mit Bildverarbeitung sein.
Prüfanlagen umfassen stets anwendungsspezifisch ausgewählte Messsysteme einschließlich der Prüfsoftware, elektrische und gegebenenfalls mechanische Adaptionen für Messwertaufnehmer sowie pneumatische und hydraulische Adaptionen für Prüfmedien. Dazu kommen die Steuerung sowie der maschinentechnischen Aufbau mit Grundgestell und Handhabung.

Funktionsprizip

Der Prüfling wird manuell oder automatisch in eine werkstückspezifische Halterung eingesetzt, fixiert, elektrisch kontaktiert, gegebenenfalls erfolgt eine mechanische Adaption von Messwertaufnehmern oder die Aufgabe von flüssigen oder gasförmigen Prüfmedien. Anschließend wird der Prüfablauf gestartet, der in der Regel mehrere Prüfverfahren miteinander kombiniert. Die jeweiligen Eingangsgrößen wie Spannungen, Medienmengen, Prüfzeiten etc. sind vom Prüfprogramm vorgegeben. Die vom Prüfling erzeugten Ausgangsgrößen werden erfasst, mit den vorprogrammierten Sollwerten verglichen und anschließend bewertet. 
Bei allen netzbetriebenen Geräten, die von Endverbrauchern eingesetzt werden, ist eine Sicherheitsprüfung vorgeschrieben, die typischerweise eine Isolationsfestigkeitsprüfung mit AC-Hochspannung sowie eine Schutzleiterprüfung umfasst.
Am Prüfling werden elektrische Größen wie zeitliche Strom- und Spannungsverläufe, Leistungsaufnahme, Durchgang oder Widerstand gemessen. Gemessene fluidische Größen sind z. B. Drücke, Durchflussmengen oder Durchgang. 
Die Messung von Temperaturen und Temperaturverläufen bei Heiz- und Kochgeräten kann durch berührungslose Strahlungsthermometer oder durch die Auswertung von Wärmebildern erfolgen. Weitere mögliche Aufgaben sind die Funktionskontrolle von Lampen und Leuchten durch Leuchtintensitätsmessungen, auch Bildverarbeitungsaufgaben können vorkommen. Bei Geräten mit mechanischen Funktionen sind Prüfungen mit Hilfe der Schwingungs- und Geräuschanalyse möglich.

Einsatzbereich

Die Prüfanlagen für Elektrogeräte dienen zur End-of-Line-Funktionsprüfung und Sicherheitsprüfung von elektromotorisch angetriebenen Geräten, Heiz- und Kochgeräten sowie von Leuchten und Lampen. Die Anlagen werden als halb- oder vollautomatischer Prüfstand, als Prüfstation zur Anlagenintegration oder als verkettete Prüflinie ausgeführt. Typische elektromotorisch angetriebene Geräte sind Haushaltsgroßgeräte wie Waschmaschinen, Trockner, Herde, Kühlschränke und Geschirrspülmaschinen oder Kleingeräte wie Staubsauger, Rührgeräte, Toaster, Kaffeemaschinen, Rasierer und elektrische Zahnbürsten. Weitere Prüflinge sind Elektrowerkzeuge wie z. B. Bohrer, Akkuschrauber, Handschleifer und Sägen oder Gartengeräte wie elektrischen Rasenmäher, Heckenscheren etc. Auch Reinigungsgeräte wie elektrische Dampfstrahler und Leuchten und Lampen aller Art werden geprüft. 
Wichtige Anwender sind Hersteller von Hersteller von Haushalts- und Gartengeräten, Elektrowerkzeugen, Reinigungsgeräten, Leuchten und Lampen sowie andere Branchen.