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Universelle Röntgenkabine Y.MU 2000-D

Produkt Universelle Röntgenkabine Y.MU 2000-D vom Hersteller YXLON International
Produkt Merkmale
  • Universelle Röntgenanlagen mit digitalen Flachdetektoren für die zerstörungsfreie Materialprüfung
  • Y.HDR-Inspect: hochdynamische Radioskopie (HDR) für Livebildprüfung
  • Nadcap-Zertifizierung nach Checkliste AC7114/6 möglich
  • Materialien: Stahl, Aluminium, Keramik, Kunststoff, Gummi
  • Prüfraumgröße: 600x900mm, 800x1500 mm
  • manuelle und programmierbare Prüfung
  • Prüfteilgewicht: 60 kg, 200kg
  • netzwerkfähige PCNC-Ablaufsteuerung
  • Optional: Computertomografie mit voreingestellten Parametern für Vermessungen, Soll-Ist-Vergleiche sowie Poren- und Schnittbildanalysen nach P 201
Funktionsumfang:

Die universelle Röntgenkabine Y.MU 2000-D dient zur zerstörungsfreien Untersuchung von Werkstücken aus Stahl, Aluminium, Keramik oder Kunststoff auf Materialfehler wie Einschlüsse, Lunker, Poren, Auflockerungen und in Durchstrahlungsrichtung liegende Risse. Objekte mit Abmessungen von maximal 600 mm x 900 mm können in der Strahlenschutzkabine geprüft werden. Die Baureihe Y.MU 2000-D kann mit Röntgenquellen von 160 kV bis zu 320 kV ausgestattet werden. Standardmäßige 160-kV-Röntgenquellen ermöglichen eine Materialdurchleuchtung von 34 mm bei Stählen, 140 mm bei Aluminium und Aluminiumlegierungen und 400 mm bei Kunststoffen (Polyamid). Abhängig von der Materialstärke an der Prüfstelle werden Fehlergrößen von 2 % der durchstrahlten Wanddicke im Stahl erkannt. Über das Steuerpult können die Manipulatoren bedient sowie das Röntgenbild geprüft werden. Für automatisierte Prüfabläufe werden optional eine NC-Steuerung der Manipulatorachsen und eine automatische Bildauswertung angeboten. Die Röntgenprüfsysteme können gemäß Nadcap Checkliste AC7114/6 zertifiziert werden, die sich auch auf US-amerikanische ASTM Standards beruft, darunter ASTM-E2737-zur Überprüfung der Langzeitstabilität. Wahlweise ist eine CT-Option mit drei auswählbaren Qualitätsstufen und voreingestellten Parametern für Computertomografie-Anwendungen wie Vermessungen, Soll-Ist-Vergleiche sowie Poren- und Schnittbildanalysen nach P 201 erhältlich.

Funktionsprinzip:

Elektromagnetische Strahlung entsteht unter anderem dadurch, dass Elektronen auf den äußeren Schalen der Atome durch Erhitzen auf eine höhere Energieschale gebracht werden. Beim Zurückspringen auf das ursprüngliche Energieniveau geben sie die gewonnene Energie in Form von sichtbarem Licht oder Wärmestrahlung wieder ab. Dieses passiert z.B. im sichtbaren Spektrum bei der Erhitzung der Glühwendel einer Glühbirne. 

Etwas Vergleichbares geschieht in der Röntgenröhre. Hier werden Elektronen durch Glühemission aus der Kathode ausgelöst und zwischen Kathode und Anode beschleunigt. Beim Auftreffen der mit hoher kinetischer Energie versehenen Elektronen auf der Anode entstehen zwei Typen von Röntgenstrahlung. Durch die Verzögerung der Elektronen aufgrund des elektrischen Feldes vom Anodenatomkern strahlt das Elektron die freiwerdende kinetische Energie als Photon ab und erzeugt damit die hochenergetische "Bremsstrahlung". Der zweite Strahlungsbestandteil ist die "Eigenstrahlung", diese wird durch das Herausschlagen von Elektronen aus den atomkernnahen Schalen erzeugt. Das fehlende Elektron wird durch ein Elektron der weiter außen gelegenen Schale ersetzt. Bei diesem Prozess wird jeweils die Differenzenergie zwischen der äußeren und der inneren Schale als ein Photon genau definierter Wellenlänge und Energie frei. Für die Durchstrahlungsprüfung ist ausschließlich die hochenergetische Bremsstrahlung von Interesse.

Jedes durchstrahlte Material schwächt die Röntgenstrahlung abhängig vom werkstoffspezifischen Schwächungskoeffizienten ab. Dieser Schwächungskoeffizient ist in hohem Maße von der Materialdichte abhängig. Dadurch erscheinen auf dem Röntgenbild z. B. Lufteinschlüsse als Signalerhöhung und Schlacke- bzw. Schwermetalleinschlüsse als Signalunterdrückungen. Somit können Fehler wie Einschlüsse, Lunker, Poren, Auflockerungen und in Durchstrahlrichtung liegende Risse auf dem Röntgenbild sichtbar gemacht werden. Identisch verhält sich die Überprüfung von verschlossenen und eingegossenen Baugruppen auf Montagefehler oder Vollständigkeit. Details wie Leitungslitzen, Anschlüsse, Sprengpulver in Airbagkapseln sowie Bauteile wie Wiederstände, Schalter, und Schrauben heben sich durch die Materialanhäufung oder Dichteunterschiede vom Hintergrund ab. 

Zur Prüfung werden die Werkstücke manuell auf dem Objektträger in der Strahlenschutzkabine positioniert. Durch die Manipulation des Werkstückes und des U-Bogens, an dem die Röntgenröhre und der gegenüberliegende Bildverstärker montiert sind, werden die Prüfstellen abgescannt. Mittels eines Röntgenbildverstärkers werden die Röntgenstrahlen für eine CCD-Kamera sichtbar gemacht und von dieser zur Qualitätsbeurteilung an den Operator-Bildschirm oder das auswertende Bildverarbeitungssystem übermittelt.

Aufbau:

Die universelle Röntgenkabine Y.MU 2000-D ist in den Varianten MU 2000-D-Standard und MU 2000-D XL mit unterschiedlicher Prüfraumabmessung erhältlich. Das Prüfsystem besteht im Grundausbau aus der Strahlenschutzkabine, einem Objektträger für standardmäßig 400 mm Werkstückdurchmesser, dem elektromotorisch gesteuerten Manipulator und einem Steuerpult mit integriertem Monitor für die visuelle Auswertung. Die PCNC ist eine PC-basierte NC-Steuerung für die Bewegungsachsen des Manipulators und die Röntgenparameter. Eine Bildverarbeitungslösung ermöglicht die automatische Auswertung der Röntgenaufnahmen. Optional kann ein Objektträger für Durchmesser bis 600 mm montiert und die Anzahl der Bewegungsachsen des Manipulators erhöht werden. Optional sind Computertomografie-Anwendungen realisierbar.

Einsatzbereich:

Die universelle Röntgenkabine Y.MU 2000-D wird sowohl für Stichproben- als auch Dauerprüfungen von sicherheitsrelevanten Teilen und zur Vermeidung von Ausschussveredelung bei teuren Werkstücken eingesetzt. Typische Prüfteile sind Achsschenkel, Hinterachsträger, Federbeindeckel, Bremsen, Lenkgehäuse und Sitzverstellpumpen von Lkw. Die geometrische Vermessung von Innenkonturen, wie z. B. von Kühlkanälen in Zylinderköpfen, ist ein wachsendes Anwendungsfeld. Weitere Anwendungen wie die Prüfung von Aluminiumgussteilen auf Lunker, Einschlüsse, Porosität bzw. Auflockerung finden sich in Gießereien.