Bei der Herstellung von Leichmetallrädern können sich aufgrund von Prozessunsicherheiten im Aluminium-Gießprozess Lunker, Poren oder Gas-Einschlüsse in dem Alu-Rad bilden. Durch die Sicherheitsrelevanz dieser Teile ist eine 100% Prüfung nach dem Giessen notwendig. Dabei können sich durch abgenutzte Schließkanten am Druckgusswerkzeug Grate bilden. Das Prüfsystem wird in den Materialfluss mehrerer Giessautomaten integriert und muss daher die Räder im Typenmix prüfen können.
Durch die Integration des Röntgenprüfsystems MU 231 in die Produktionslinie konnte eine 100% Prüfung der Leichtmetallräder realisiert werden. Nach dem Giessen werden die auf ca. 50°C abgekühlten Teile vom Bedienpersonal auf grobe Gießfehler wie z.B. fehlende Speichen untersucht und anschließend auf einen Rollenförderer gelegt. In diese Förderstrecke ist das Röntgenprüfsystem integriert. Über eine Teileerkennung mittels einer Kamera am Prüfsystemeingang wird das für diesen Rädertyp entsprechende Prüfprogramm aufgerufen. Durch die Förderbewegung und Rotation der Räder in der Prüfteilpositionierung sowie die Verfahrbewegung des C-Bügels mit Röntgenröhre und Bildverstärker werden die Röntgenbilder der kritischen Stellen aus unterschiedlichen Blickwinkeln generiert. Wie auch die Teileerkennung basiert die Röntgenbildauswertung auf einem Bildverarbeitungssystem und macht dadurch einen vollautomatischen Prüfablauf möglich. In der Auswertung können Fehler ab einer Größe von 1,0 mm in dem zwischen 5 - 60 mm starken Aluminiumkörper erkannt werden. Durch eine vom Prüfsystem angesteuerte Weiche werden fehlerhafte Räder aus dem Teilestrom entfernt.
Auch bei den stark strukturierten Geometrien, wie sie z.B. bei Mehrspeichenfelgen auftreten, und erschwert durch die prozessbedingte Gratbildung bietet das Röntgenprüfsystem MU 231 eine zuverlässige Methode, um Materialfehler im Produktionsumfeld vollautomatisch zu erkennen.