- Hydropneumatisches Pressensystem mit geschweißtem C-Ständer
- Produktvarianten mit und ohne Kraft-Weg-Überwachung erhältlich
- Max. Presskraft: modellabhängig, 15 / 30 / 52 / 72 / 100 kN bei 6 bar
- Stufenlose Reduzierung des Presskraft durch Absenken des Eingangsdrucks möglich, Presskraftvorwahl im Lieferumfang enthalten
- Gesamthub: 50 oder 100 mm, in Sonderausführung bis 150 mm
- Krafthub: 6 oder 12 mm, in Sonderausführungen bis 36 mm
- Ausladung (Standard): modellabhängig 131 / 160 mm, Ausladungsadaption 151 / 185 mm
- Auflösung Messdatenerfassung Weg-Überwachung: 5 µm/incr
- Auflösung Messdatenerfassung Kraft-Überwachung: modellabhängig 10 / 25 / 50 / 62 N/incr
- Kraft-Weg-Überwachung mit Maschinensteuerung PressControl 3000
- Zubehör: Ständer mit Arbeitshöhen bis 600 mm (modellabhängig), Ausladungsadaptionen, Sondertischplatten, Stößelhochhalteeinrichtung, Hochdruckschalter zur Drucküberwachung
- Optionale Software für Kraft-Weg-überwachte Pressen: SPC (Statistische Prozessregelung), Toleranzdatenversatz, Schnittstellenprogramm zu übergeordneten Steuerungen
Die hydropneumatische Presse in C-Bauweise von SCHMIDT Technology dient zum Fügen durch Einpressen oder Umformen, zum Trennen, Prägen oder Verformen. Die Aufteilung der Arbeitsbewegung in einen pneumatischen Eilhub mit Bauteilantastung mit geringer Kraft und einen hydraulisch betätigten Krafthub mit hoher Presskraft verbindet die Vorteile des pneumatischen Antriebs mit der Kraft der Hydraulikpresse. Diese Bewegung schont die Werkzeuge, die durch die spielfreie Führung des verdrehsicheren Vierkantstößels auch ohne zusätzliche Führungen eingesetzt werden können.
Die Presseinheiten bieten in fünf Leistungsklassen von 15-100 kN einen Gesamthub von 50-100 mm bzw. einen Krafthub von wahlweise 6 oder 12 mm, Sonderhübe sind auf Anfrage möglich. Die Presskraft lässt sich mit einer Presskraftvorwahl durch die Reduzierung des Eingangsdrucks von 6 bar bis auf 1 bar stufenlos auf bis zu 1/6 der Maximalkraft vermindern. Mit einem optionalen Hochdruckschalter kann die Presskraft über den Öldruck überwacht werden. Die wartungsarmen Pressen zeichnen sich durch ihre hohe Lebensdauer aus. Wahlweise sind die Pressen mit einer Kraft-Weg-Überwachung erhältlich und bieten durch optionale Software die Möglichkeit der statistischen Prozessregelung.
Aufgrund der industrietauglichen Integration sind die Kraft-Weg-Aufnehmer verschmutzungsunempfindlich. Die integrierte Signalverstärkung an der Presse schützt das System vor EMV-Einflüssen, dadurch sind Kabellängen von mehreren Metern von Maschine zur Steuer- und Auswerteeinheit realisierbar.
Der hydropneumatische Presszylinder funktioniert durch das Zusammenwirken von drei Kolben in drei Kammern, dem oben angeordneten Übersetzerkolben, dem Ausgleichskolben der mittleren Kammer sowie dem unteren Arbeitskolben. Die Kolbenstange des Übersetzerkolbens ist durch eine Bohrung mit dem Arbeitskolben verbunden, der mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt ist. Der Arbeitstakt besteht grundsätzlich aus drei Phasen, dem Eilhub, dem Krafthub und dem Rückhub. Im Eilhub wird der Ausgleichskolben mitsamt dem Arbeitskolben mit einem geringen pneumatischen Druck gegen das Fügeteil gefahren, bis der Arbeitskolben auf Widerstand trifft.
Nun beginnt der Krafthub, indem der Übersetzerkolben mit Druckluft beaufschlagt wird und der Ausgleichskolben stoppt. Dadurch wird die Kolbenstange des Übersetzerkolbens in die mit Hydraulikflüssigkeit gefüllte Bohrung des Arbeitskolbens gepresst. Entsprechend dem Querschnitt des Arbeitskolbens und dem Querschnitt der Kolbenstange des Übersetzerkolbens wird ein proportional höherer hydraulischer Druck erzeugt, der den Arbeitskolben mit hoher Presskraft auf das Werkstück drückt. Nach Erreichen der Endlage beginnt der Rückhub; Übersetzer- und Arbeitskolben fahren zurück.
Bei den Kraft-Weg-überwachten Produktvarianten werden Kraft und Weg durch in den Pressenschieber integrierte Sensoren erfasst und über Signalverstärker an die Steuerung übermittelt.
Das modular aufgebaute hydropneumatische Presssystem basiert auf einer Zylindereinheit, die höhenverstellbar an einem stabilen geschweißten C-Ständer angebracht ist. Die Pressen sind bei gleichem Gesamt- und Krafthub in fünf Größen nach Presskraft abgestuft. Als Sonderausführungen sind die Pressen mit höheren Gesamt- und Krafthüben erhältlich. Wenn eine Kraft-Weg-Überwachung erforderlich ist, werden die Pressen als komplettes System mit integrierter Sensorik, Signalverstärkung, der Sicherheitstechnik und der Steuerung SCHMIDT®PressControl 3000 geliefert. Zusätzlich werden als Varianten Ständer mit unterschiedlicher Arbeitshöhe, Sondertischplatten mit drei Längsnuten und Adaptionen für eine höhere Ausladung angeboten. Das Pressensystem erlaubt den Ausbau von baumustergeprüften manuellen Arbeitsplätzen bis zu kundenspezifischen Montageautomaten.
Die hydropneumatischen Pressen mit C-Ständer werden zum Fügen durch Einpressen, zum Fügen durch Umformen wie Bördeln, Verstemmen oder Nieten, zum Trennen durch Stanzen oder Schneiden sowie zum Prägen oder zum Verformen auf kürzeren Wegen eingesetzt. Die Pressen bieten sich für Anwendungen mit hoher Presskraft an, für die direktwirkende pneumatische Pressen oder pneumatische Kniehebelpressen zu schwach sind.
Die Presseinheiten eignen sich zum Aufbau von Tischarbeitsplätzen ebenso wie zur Integration in automatisierte Montageprozesse, die eine hohe Wiederholgenauigkeit und überwachte Fügequalität mit der Möglichkeit zur Dokumentation erfordern. Die Pressen sind sehr vielseitig einsetzbar und finden sich in einer Reihe von Anwenderbranchen wie u. a. in der Automobilzuliefer- und Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrttechnik, Medizintechnik, im Maschinenbau oder in der Elektrotechnik.