Kompaktmodule
Definition
Kompaktmodule sind Lineareinheiten aus einem selbstragenden Aluminium-Strangpressprofil, deren Schlitten auf zwei parallel verlaufenden Kugelumlauf-Schienenführungen geführt wird. In Abgrenzung dazu sind Lineartische auf einer Grundplatte aufgebaut, die wiederum für eine ausreichende Belastbarkeit auf ein stabiles Grundgestell montiert werden muss.
Durch die doppelten Kugelumlaufführungen können Kompaktmodule im Vergleich zu Linearmodulen höhere Lasten sowie auch seitliche Drehmomente aufnehmen. Typischerweise werden Kompaktmodule in anwendungsspezifischer Länge sowie mit kundenspezifischer Ausstattung geliefert und können mit oder ohne Antrieb ausgestattet sein. Der Antrieb wird durch extern angebaute Motoren mit einer Spindel oder Zahnriemen als Kraftübertragung oder durch integrierte Linearmotoren als Direktantrieb realisiert. Angetriebene Kompaktmodule benötigen zusätzlich ein Wegmesssystem und eine Steuerung. Der Aufbau von Mehrkoordinaten-Systemen ist durch die Kombination mehrerer Kompaktmodule und Linearmodule möglich.
Funktionsprinzip
Der Grundkörper des Kompaktmoduls besteht aus einem dreiseitig geschlossenen Profil, in dem die beiden Linearführungen des Schlittens eingebaut sind. Der Schlitten läuft beidseitig auf den Führungsschienen, wobei der Antrieb bzw. die Kraftübertragung bei motorisierten Einheiten mittig zwischen den Schienen angeordnet ist. Bei allen Antriebsarten wird die Position des Schlittens mit einem Wegmesssystem und Positionsschaltern überwacht sowie über eine Steuerung geregelt.
Bei Kompaktmodulen mit Antrieb durch extern angebaute Elektromotoren wird die Drehbewegung entweder über einen mittig angeordneten Kugelgewindetrieb oder über einen Zahnriemen in eine Längsbewegung übersetzt und so die Verfahrbewegung des Schlittens auf der Führung erreicht. Bei Linearmotor-Direktantrieben wird die Verfahrbewegung ohne Getriebe und Kraftübertragung direkt erzeugt.
Einsatzbereich
Kompaktmodule werden sowohl für Handhabungs- als auch für leichte bis mittlere Bearbeitungsaufgaben eingesetzt. Sie benötigen oft kein tragendes Grundgestell und ermöglichen die Aufnahme von Quermomenten. Kompaktmodule können zur Aufnahme einer Z-Achse oder Kragachse benutzt werden und eignen sich als Komponenten zum Aufbau von mehrachsigen Systemen. Sie lassen sich bezüglich Baugröße, Länge und der Ausstattung einem breiten Einsatzbereich anpassen.
Kompaktmodule mit Zahnriemen-Kraftübertragung bieten einen kostengünstigen Aufbau und eignen sich durch hohe Geschwindigkeit für Handhabungsaufgaben mit mittleren und großen Wegen. Sehr große Wege lassen sich mit Zahnstangen-Antrieben realisieren. Spindelantriebe sind deutlich langsamer, bieten jedoch große Vorschubkräfte und höhere Genauigkeit und werden oft für Bearbeitungsaufgaben eingesetzt. Für Anwendungen mit hoher Dynamik und hoher Positioniergenauigkeit kommen direktangetriebene Linearmotoren zum Einsatz.
Typische Anwendungen sind Bearbeitungs- und Handhabungsaufgaben in allen Branchen.
Herstellerverzeichnis: Kompaktmodule
Bahr Modultechnik GmbH, Luhden, Deutschland | |
Bosch Rexroth AG - Linear Motion and Assembly Technologies, Schweinfurt, Deutschland | |
Cleveland Lineartechnik GmbH, Löffingen, Deutschland | |
ERO-Führungen GmbH, Löffingen-Unadingen, Deutschland | |
Hochrainer GmbH, Freilassing, Deutschland | |
HSB Automation GmbH, Reutlingen, Deutschland | |
IEF Werner GmbH, Furtwangen, Deutschland | |
INA-Schaeffler KG Geschäftsbereich Lineartechnik, Homburg, Deutschland | |
isel automation KG, Eiterfeld, Deutschland | |
Meto-Fer Automation AG, Grenchen, Schweiz | |
NEFF Antriebstechnik Automation GmbH, Waldenbuch, Deutschland | |
RK ROSE+KRIEGER GmbH & Co. KG, Minden, Deutschland | |
SCHUNK Electronic Solutions GmbH, St. Georgen, Deutschland | |
SKF Linear Motion, Göteborg, Schweden | |
SNR Roulements S.A., Annecy, Frankreich | |
THK Co., Ltd., Tokyo, Japan |