Oberflächenbearbeitung mit Roboter: Schleifen, Bürsten, Polieren
Definition
Zur Oberflächenbearbeitung mit Roboter werden schlüsselfertige Roboterzellen zur Erzielung einer möglichst fehlerfreien und glatten Oberfläche eingesetzt. Ziel ist die Beseitigung von Kanten, Riefen, Oberflächenrauheit und allgemeinen Oberflächenfehlern. Erforderlich ist eine Oberflächenbearbeitung typischerweise vor einer anschließenden galvanischen Oberflächenbeschichtung z. B. durch Verchromen. Bestandteile von Roboterzellen zur Oberflächenbearbeitung sind der Roboter, ein werkstückspezifischer Greifer oder eine Werkstück-Spannvorrichtung, meist stationäre oder auch robotergeführte Werkzeuge, Be- und Entladeeinrichtungen, eine Schutzkabine oder ein Schutzzaun und die Steuerung. Typische Bearbeitungsverfahren sind Schleifen, Bürsten und Polieren. Beim als Polieren bezeichneten Verfahren mit Polierpaste und Polierscheibe handelt es sich genau genommen um Läppen.
Roboterzellen sind von Flachpolieranlagen zum CNC-Polieren oder CNC-Bürsten von Werkstücken, die durch Größe und Gewicht nicht für Roboteranlagen geeignet sind, zu unterscheiden.
Funktionsprinzip
Roboterzellen zur Oberflächenbearbeitung werden meistens über Palettenfördersysteme be- und entladen. Die Werkstück-Beschickung kann manuell oder automatisch über Verkettungssysteme erfolgen. Je nach Werkstückgröße findet innerhalb der Roboterzelle das Prinzip der Werkstückhandhabung oder der Werkzeughandhabung Verwendung. Kleine und mittlere Werkstücke nimmt der Roboter mit dem Greifer auf und führt sie programmgesteuert z. B. zu einer Bandschleifstation. Andruckkraft und Bandlauf werden bei der Bearbeitung vom System überwacht. In Doppelstationen wechselt der Roboter nach dem Schleifen zur Polierstation und schließt dort die Oberflächenbearbeitung ab.
Bei den selteneren Applikationen mit Werkstücken, deren Lage bei der Bearbeitung nicht verändert werden muss, führt der Roboter die Werkzeuge. Er kann über eine Werkzeugwechselstation mehrere unterschiedliche Werkzeuge aufnehmen und verfährt am Werkstück entlang der zu bearbeitenden Oberflächenbereiche. Besonders qualitätskritische Faktoren in den komplexen Prozessen der Oberflächenbearbeitung sind Korngröße, Anpressdruck, Anstellwinkel, Drehzahl sowie bei genaue Anpassung der Biegsamkeit von Schleifkörper und Trägermaterial.
Einsatzbereich
Die Roboterzellen zur Oberflächenbearbeitung eignen sich für Gussteile aus Messing, Stahl oder Edelstahl, Druckguss-Teile, Schmiedeteile oder Holzteile. Typische Anwendungen sind das Polieren von Sanitärarmaturen oder Kfz-Zierleisten vor der Galvanik sowie das Schleifen von Schweißnähten. Anwender finden sich in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, bei Herstellern von Sanitärarmaturen sowie in der Möbelindustrie.
Herstellerverzeichnis: Oberflächenbearbeitung mit Roboter: Schleifen, Bürsten, Polieren
adamant robotics, Haan, Deutschland | |
Bachmann Engineering AG, Zofingen, Schweiz | |
carat robotic innovation GmbH, Dortmund, Deutschland | |
Cimotec Automatisierung GmbH, Bitburg, Deutschland | |
Heinz Berger Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Wuppertal, Deutschland | |
preccon robotics GmbH, Bayreuth, Deutschland | |
SHL Automatisierungstechnik AG, Böttingen, Deutschland | |
SM Automation GmbH, Teningen, Deutschland |