Montageanlagen zur fertigungsintegrierten Vormontage von Motorteilen sind mittelgroße Montagelinien mit bis zu 5 Stationen. Sie werden für zwischen Zerspanungs- und anschließenden Reinigungsschritten eingebettete Zwischenmontagen eingesetzt. Typische Projektvolumina bewegen sich zwischen 1,0 und 1,5 Millionen Euro. Taktzeiten von 30 - 180 Sekunden sind üblich. Die Montagesysteme haben einen hohen Automatisierungsgrad. Meist liegt ein vollautomatischer Aufbau mit Gelenkarm- oder Portalrobotern als Verkettungssystem vor. Bei kleinen Stückzahlen kann auch ein halbautomatisches Anlagenkonzept genügen. Typische Fügeprozesse sind Schrauben und Einpressen, oft auch mit Unterkühlen im Stickstoffbad oder Beölen. Weitere integrierte Prozesse können das Fügen durch Erwärmung, Auftrag von Dichtmitteln und Dichtheitsprüfung sein. Nadelmarkieren und Laserbeschriften sind zur Kennzeichnung üblich. Anwenderbranche ist die Automobilindustrie. Zunehmend finden sich aber auch Automobil-Zulieferer unter den Anlagenbetreibern. Typische Werkstücke sind Zylinderköpfe, Kurbelgehäuse und Pleuel. Vormontageschritte sind das Einpressen von Ventilsitzringen und Ventilführungen bei Zylinderköpfen, die Montage von Lagerdeckeln bei Zylinderköpfen, Kurbelgehäusen und Pleueln, das Fügen von Verschlusselementen wie Kugeln und Schrauben sowie das Fügen von Zylinderlaufbuchsen in Kurbelgehäusen. Fertigungsintegrierte Vormontagemaschinen sind in den Materialfluss spanender Fertigungslinien von Zylinderköpfen, Kurbelgehäusen und anderen Teilen von Automobil-Verbrennungsmotoren integriert. Die Montagemaschine steht quasi in einer Linie zwischen den Werkzeugmaschinen der Teilefertigung. Hier nicht gemeint sind Vormontageanlagen im Motor-Montagebetrieb. Charakteristisch ist die Notwendigkeit anschließender spanender Fertigungsschritte nach der jeweiligen Vormontage – oder umgekehrt: die Notwendigkeit einer Vormontage bevor die spanende Bearbeitung fortgesetzt werden kann. So muss der Zylinderkopf nach dem Einpressen von Ventilsitzringen wieder plan gefräst werden, um den Verzug durch das Einpressen auszugleichen. Beim Kurbelgehäuse müssen beispielsweise vor der Feinbearbeitung der Kurbelwellenlager die Lagerdeckel montiert werden. Typisch ist auch der Verschluss über Eck gebohrter Kanäle für Kühlwasser und Öl durch Fügen von Kugeln, Bolzen, Schrauben oder Expandern als Verschlusselemente mit einer anschließenden Dichtheitsprüfung.