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Wirbelstrom-Prüfgerät zur Oberflächenprüfung E59N/IM

Produkt Wirbelstrom-Prüfgerät zur Oberflächenprüfung E59N/IM vom Hersteller MARPOSS
Produkt Merkmale
  • Wirbelstromprüfgerät zur schnellen automatisierten Erkennung von Oberflächenfehlern wie Rissen und Poren
  • Kalibrierung durch Werkstücke mit künstlichen oder echten Fehlern
  • Kanäle: 2, 4, 6, 8 oder 10
  • Bis zu 10 Prüfsonden, wahlweise absolut oder differentiell messend
  • Speicherbare Prüfprogramme: max. 256
  • Messfrequenzen: 10 kHz bis 2 MHz 
  • Erkennbare Risstiefe: ab 75 µm, je nach Oberflächenbeschaffenheit und Werkstoff
  • Integriertes Oszilloskop
  • Optoisolierte Ein- und Ausgänge: 32 (16 Out, 8 In, 8 programmierbar In/Out)
  • BCD-/Binärausgang: 32 (8 Out, 8 In, 16 programmierbar In/Out)
  • Bus-Schnittstellen: Profibus/Interbus-S
  • serielle Schnittstelle: anwendungsspezifisch
  • Abmessungen: 132,5 mm x 279 mm x 280 mm
  • Schutzklasse: IP54
Funktionsumfang:

Die Wirbelstrom-Prüfgeräte zur Oberflächenprüfung E59N/IM dienen zur zerstörungsfreien Oberflächenprüfung von Bauteilen mit elektrisch leitfähiger Oberfläche mittels Wirbelstrom. Es werden Oberflächendefekte wie Risse und offene Poren detektiert. In der Regel werden Bauteile mit rotationssymmetrischer Werkstückoberfläche in der Rotation geprüft und je nach Produktvariante von 2, 4, 6, 8 oder 10 Sonden abgescannt werden. Bohrungen oder Zylinderbuchsen werden durch rotierende Sonden geprüft.
Das Prüfgerät wird über eine menugeführte bedienerfreundliche Benutzoberfläche mit Hilfe eines Werkstücks mit einem künstlichen oder echten Fehler parametriert, bis zu 256 Prüfprogramme sind speicherbar. Die Prüfung erfolgt mit Frequenzen zwischen 10 kHz und 2 MHz. Softwaremodule in der Prüfelektronik registrieren die Werkstückannäherung und steuern den Prüfzyklus selbständig. Weitere Module erkennen unterbrochene Werkstückoberflächen und blenden diese Bereiche aus der Prüfzone aus. Ein gesteuerter Sondenabgleich und entsprechende Kopierfunktionen dienen einem einfachen und sicheren Umgang mit der Wirbelstromtechnologie. 
Die Visualisierung der Prüfergebnisse ermöglicht ein Display mit Oszilloskop-Funktion. Neben digitalen Ein- und Ausgängen sowie kundenspezifisch ausgestatteten Schnittstellen stehen zur Anbindung an eine übergeordnete Steuerung Profibus- und Interbus-Schnittstellen zur Verfügung.

Funktionsprinzip:

Die Oberflächenprüfung mit Wirbelstrom ist grundsätzlich nur bei elektrisch oder magnetisch leitfähigen Werkstoffen möglich. Zur Prüfung wird eine Prüfsonde über die Oberfläche des Prüflings geführt, die mit einer wechselstromdurchflossenen Spule Magnetfelder erzeugt, die Wirbelströme in den Prüfling induzieren. 
Die Wirbelstromsonden von Marposs sind aus zwei ferritischen Kernen aufgebaut. Durch Anlegen eines Wechselstroms entstehen in Mess- und Referenzspule magnetische Felder mit einem ausgeglichenen Zustand. Wenn die Wirbelstromsonde über die die Oberfläche eines Prüflings geführt wird, erzeugt die Messspule dort einen Wirbelstrom, der dem magnetischen Feld der Messspule entgegenwirkt. Die induzierte Spannung in der Messspule sinkt im Vergleich zu der Referenzspule auf einen konstanten Wert, solange keine Oberflächendefekte vorliegen.
Wird die Wirbelstromsonde über einen Riss bewegt, wird der Wirbelstrom teilweise unterbrochen und abgeschwächt, wodurch sich der magnetische Fluss in der Messspule kurzzeitig erhöht. Die Spannungsänderung wird von dem Prüfgerät als Risssignal erkannt und als Oberflächenfehler gemeldet. Kleine Änderungen der Materialeigenschaften oder des Sensorabstandes zum Prüfling werden dagegen weitgehend kompensiert. Durch Auswertung des Sondensignals, wird vom Prüfgerät auch die Annäherung eines Werkstücks registriert und der Prüfzyklus gestartet bzw. beendet.

Aufbau:

Das kompakte zweikanalige Prüfgerät zur Wirbelstrom-Oberflächenprüfung wird mit einem integrierten LCD-Display mit Oszilloskop-Funktion, bis zu zwei anwendungsspezifisch ausgewählten und angepassten Differential- oder Absolutsonden sowie den Verbindungskabeln geliefert. Die Ausstattung der seriellen Schnittstelle erfolgt anwendungsspezifisch, optional ist der Betrieb über eine externe Bedientafel möglich.

Einsatzbereich:

Die Wirbelstrom-Prüfgeräte E59N/IM mit bis zu 10 Kanälen dienen zur zerstörungsfreien und berührungslosen Oberflächenprüfung für die automatisierte Erkennung oberflächenoffener und oberflächennaher Defekte wie Risse und Poren. Typische Werkstücke sind Nockenwellen, Kurbelwellen, Bremsscheiben oder Lager. Einsatzgründe sind eine Prüfung für sicherheitskritische Bauteile, die Vermeidung von Folgeschäden im Betrieb und zur Vermeidung einer aufwendigen Weiterbearbeitung fehlerhafter Bauteile (Schrottveredelung). 
Wichtige Anwenderbranchen sind die Automobil- und Automobilzulieferindustrie sowie der Maschinenbau.