Blechteile für den Automobilbau werden verstärkt durch Presshärten gefertigt. Presshärten ist ein komplexer Industrieprozess mit hohen Anforderungen an die Qualitätssicherung und der Notwendigkeit einer stetigen Prozessoptimierung durch den Anwender, zumal bruchfrei umgeformte Pressgüter mit erhöhter Festigkeit in sicherheitskritischen Bereichen von Fahrzeugen verbaut werden. Gesucht wurde daher ein automatisiertes System zur vollständigen prozesssynchronen Temperaturmessung in der Produktion. Darüber hinaus sollten Positionskontrollen und Lageerkennungen der Bleche sowie Doppelblecherkennungen realisiert werden.

Beim Presshärten werden Blechteile in einem Durchlaufofen erwärmt und während eines Pressvorgangs definiert abgekühlt. Um die Temperaturen des Blechteils vor und nach dem Pressen präzise überwachen und steuern zu können, verwendet InfraTec zwei Wärmebildkameras, die für den jeweiligen Temperaturbereich kalibriert sind: eine PIR uc SWIR HD mit (1.280 x 1.024) IR-Pixeln im kurzwelligen Infrarotbereich (0,7 ... 1,1) µm bei ca. 950 °C und eine VarioCAM^® HD head mit (1.024 x 768) IR-Pixeln im langwelligen Spektralbereich (7,5 ... 14) µm. Die Kameras erfassen eine Fläche von ca. 5 m² die geometrische Auflösung von (1.280 x 1.024) IR-Pixeln detektiert Objekte mit einer Mindestgröße von 2 mm. Auch die Lage- und Doppelblecherkennung werden über die Kameras möglich .Edelstahlgehäuse mit pneumatisch angetriebener Schutzklappe schützen die Messgeräte, Wandler und Sensoren im Messkopf. Die Steuer- und Auswerteeinheit ermöglicht die Bedienung der Kameras an der Presse und die Übermittlung der ausgewerteten Daten an die Pressensteuerung. Die Thermografie-Auswertesoftware IRBIS^® 3 professional von InfraTec ermöglicht nachträgliche umfangreiche Analysen der Thermogramme.

InfraTec ermöglicht mit den modularen Thermografie-Prüfsystemen PRESS-CHECK die konsequente Umsetzung des Null-Fehler-Prinzips. Kundenspezifisch konnte PRESS-CHECK bereits als automatisiertes Prüfsystem für B-Säulen, Achsteile, Träger sowie Aufhängungen realisiert werden. Ein typischer Aufbau umfasst Übertragungs-, Anzeige-, Interface-, Industrie-PC- und Software-Komponenten. Das flächenhafte, berührungslose und automatisierte Messverfahren erfasst Thermogramme in Echtzeit und erlaubt die Auswertung anhand definierter Schwell- und Grenzwerte und die Messwerte-Dokumentation. Anwender können in weniger als einer Sekunde thermische Fehlstellen im laufenden Betrieb erkennen, fehlerhaft produzierte Teile ausschleusen und den Prozess optimieren. Durch die vollständige automatische Qualitätskontrolle sind eine Steigerung der Zuverlässigkeit und ein Betrieb der Presse mit maximaler Auslastung realisierbar. Planbare kurze Servicezeiten minimieren zusätzlich den Stillstand.