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Fertigungsintegrierte Rissprüfung an Kolbenstangen

Aufgabenstellung

Die Rissprüfung mit Wirbelstrom erfordert eine Relativbewegung zwischen Sonde und Prüfling, wofür sich eine Rotationsbewegung besonders eignet. Die Bearbeitungsprozesse wie Drehen, Schleifen oder Polieren basieren auf einer Rotationsbewegung, die für die Rissprüfung mitbenutzt werden kann. So soll ein Messsystem in eine Poliermaschine für Kolbenstangen integriert werden.

Realisierung

In eine Poliermaschine für Kolbenstangen wurde eine Rissprüfung integriert, indem anstelle einer der in Reihe angeordneten Poliersteinhalterungen ein Prüfmodul eingesetzt wurde. Das Prüfmodul, bestehend aus der Sonde und einem Einstellmechanismus wurde an der bereits vorhandenen Maschinenkonsole befestigt. Während der Bearbeitung rotiert die Kolbenstange um ihre Längsachse und wird an der Sonde vorbeigeschoben, was eine Prüfung auf ganzer Länge ohne eine zusätzliche Drehvorrichtung ermöglicht. 
Die Ankunft bzw. Wegförderung eines Prüfling wird mit einem Näherungsschalter erkannt und über eine Kleinsteuerung an das Rissprüfgerät eddydector® übermittelt, das mit der Sonde verbunden ist und die Auswertung übernimmt. Nach der Auswertung kann am Ende des Polier- bzw. Schleifprozesses das Bauteil als Gutteil weiterbefördert oder als Schlechtteil ausgeschleust werden. 
Jedoch wird die Wirbelstromprüfung bei der Integration in Bearbeitungsmaschinen grundsätzlich von Umgebungsbedingungen wie Vibrationen, Spänen und eingeschränkten Steuerungsmöglichkeiten etc. beeinträchtigt, was in jedem Einzelfall eine Anpassung der Defektspezifikationen erfordert.

Kundennutzen

Für Anwendungen, bei denen eine eingeschränkte Messempfindlichkeit ausreicht, werden durch die Integration der Wirbelstromprüfung in die Bearbeitungsmaschine eine eigene Prüfstation und zusätzliche Zeit für die Prüfung eingespart, was eine wirtschaftliche Alternative bieten kann.