Für die 100-%-Kontrolle von Steckflanschen wird eine Lösung zur automatischen Rissprüfung gesucht. Die Flansche in zwei unterschiedlichen Teiletypen sind an der oberen Stirnfläche sowie am zylindrischen Außendurchmesser zu prüfen. Am Außendurchmesser sind Risse ab einer Tiefe in longitudinaler Richtung von 0,1 mm bzw. in umlaufender Richtung von 0,15 mm, einer Breite von 0,075 mm sowie 3,75 mm Länge zu detektieren. An der Stirnfläche müssen radiale Risse ab 0,1 mm Tiefe, 0,075 mm Breite und 3,75 mm Länge erkannt werden.
Zur Prüfung der Steckflansche lieferte die ibg Prüfcomputer GmbH eine schlüsselfertige vollautomatische Prüfstation. Die Be- und Entladung wurde vom Kunden mit einem Roboter mit Schwenkarm realisiert, der die Prüflinge in die Werkstückaufnahme setzt, die sich auf einer höhenverfahrbar angebrachten Spindel befindet. Der große Verfahrweg war aufgrund der Roboterkonstruktion erforderlich. Der Prüfling wird anschließend nach oben gegen eine Zentrierspitze verfahren und eingespannt. Nun wird der Steckflansch in eine Drehbewegung versetzt. Die zylindrische Fläche sowie die Stirnseite werden von jeweils einer Prüfsonde abgescannt, die während der Prüfung durch Handhabungsachsen die vorprogrammierte Bewegung durchführt. Zur Prüfung kommen bewährte Standard-Rissprüfsonden zum Einsatz, die durch einen Metallstift geschützt werden. Abhängig vom Prüfentscheid werden die Sonden von Roboter auf die Förderstrecken für Gut- oder Schlechtteile gesetzt. Die Prüfzykluszeit wird durch die Fertigungslinie vorgegeben und beträgt10,5 s/Teil. Die eigentliche Rissprüfung ist deutlich schneller.
Durch die Kombination mit einem Roboter mit Schwenkarm zu Be- und Entladung konnte eine Prüfstation mit einem platzsparenden und kostengünstigen Aufbau realisiert werden, die mit bewährten Standard-Komponenten eine zuverlässige Lösung bietet und mit geringem Umrüstaufwand für zwei unterschiedliche Bauteilgeometrien verwendet werden kann.