In der LKW-Fahrgestellmontage bei MAN werden die Achsträger mit den bereits am Rahmen befestigten Blattfedern auf jeder Seite des Rahmens mit Federbügeln, auch als Federbriden bezeichnet, verschraubt. Zwischen der Blattfeder und dem gegossenen Achsträger wird zunächst ein Lagerbock eingelegt. Anschließend steckt der Werker die Federbriden von unten in die Bohrungen des Achsträgers, setzt die Muttern auf und dreht sie leicht an. Bisher wurde jede Schraube einzeln mit einem pneumatischen Schrauber festgezogen. Es wird eine neue halbautomatische Lösung gesucht. Zusätzlich ist die Verschraubung von zwei Schraubengrößen mit unterschiedlichen Drehmomenten gefordert sowie mit wechselnden Lochstichmaßen, den Abständen der Schraublöcher zueinander.
Apex Tool Group realisierte eine halbautomatische Schraubstation mit einem Vierfachschrauber, dessen Schraubspindeln einen verstellbaren Abstand haben. Der Schrauber ist aus modularen DGD-Spindeln der Baugröße 4 aufgebaut. Das Fahrgestell wird auf Montagewagen am Boden liegend der Station zugeführt. Der Werker scannt die Fahrgestellnummer manuell ein und bekommt daraufhin die Schraubengröße signalisiert. Der Werker entnimmt die passenden Stecknüsse aus einem überwachten Magazin. Dadurch wird automatisch das Schraubprogramm für die entsprechende Schraubengröße abgerufen, das die jeweiligen Schraubparameter für den Montageprozess sowie die Lochstichverstellung der Schraubspindeln steuert.
Der Werker montiert die Federbriden und die Muttern. Durch einen Knopfdruck vom Werker wird der Schrauber mit einem pneumatischen Hubzylinder herabgefahren, während der Verfahrbewegung wird automatisch der Lochstich eingestellt. Der Schrauber setzt auf und verschraubt gleichzeitig alle vier Schrauben auf das eingestellte Drehmoment mit zusätzlicher Drehwinkelüberwachung und schaltet ab. Die Nachstellbewegung erfolgt über einen federnden Schlüsselkopf mit 100 mm Federweg. Wenn die Verschraubung von der Steuerung als IO bewertet wird, fährt der Schrauber automatisch in die Ausgangsposition zurück.
Der eingesetzte Vierfachschrauber ist gegenüber dem einzelnen Anzug schneller. Die überwachten EC-Einbauspindeln erlauben eine die Dokumentation und Archivierung sowie eine höhere Montagequalität, die mit den pneumatischen Schraubern nicht möglich war.